Big is beautifull
So kannten wir die Modewelt bisher: knabenhafte, blasse und knöcherne Mädchen staksen über die Laufstege der Welt. Am Körper tragen sie hochwertige Haute Couture – zugeschneidert für eine Damenwelt, die es so eigentlich gar nicht gibt. Denn: laut Angabe des Modemessen-Veranstalters Igedo kleiden sich rund 56 Prozent der deutschen Frauen mit Größe 42 und mehr. Zeit für die Modebranche zu reagieren.
Dick ist schick und zwar zunehmend. Ein gesellschaftlicher Trend, der nun auch in der Glamourwelt der schönen Fummel und bei den Designern ankommt, wie das jüngste Beispiel zeigt.
Demnach hat US-Modeschöpfer Marc Jacobs (47) laut BILD eine Twitter-Nachricht an seinen Geschäftspartners Robert Duffy geschickt. Inhalt: „Wir müssen größere Größen produzieren“ Duffy twitterte daraufhin weiter: „Wir sind momentan in Gesprächen über eine Plus-Size-Kollektion.“
Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es zwar noch nicht, doch über den Namen der Big-Size-Kollektion wird schon gemunkelt. „Above Average“ könnte die neue Linie heißen und damit als Ergänzung des Labels, das seine Kleidung bisher nur bis zur Konfektionsgröße 42 angeboten hat, wunderbar abrunden. Das wäre keine kleine Revolution im Mode-Business – eher eine Pfundige!
Einige Häser haben die Zeichen der Zeit längst erkannt und setzen auf weibliche Rundungen, statt auf Size-Zero. So das Nobelkaufhaus Saks Fifth Avenue in Manhattan. Dort können Frauen zukünftig die eleganten Kreationen von Labels wie Chanel, Dolce & Gabbana und Valentino bis Größe 52 kaufen.
Ob dann weiterhin auf den Laufstegen eher die Magermodels zu sehen sind, wird sich zeigen. Vielleicht überdenkt ja auch Mister Lagerfeld seinen Spruch: „Runde Frauen will niemand sehen“.
Den Anfang hat er ja bereits gemacht. Für eine Sonderausgabe des amerikanischen „V Magazine“ fotografierte er Models,die alles andere als mager waren. Er inszenierte die Big-Women stark und sexy.